Judensiegel in Aschkenas (1348-1390)

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Judensiegel 2, Nr. 30

1380 Juli 11

Siegel des Koblenzer Juden Mose Bonenfant (Mosche ben Jakov):

Umschrift: verloren. (1)

(1) Das Siegel ist verloren; sehr wahrscheinlich aber handelt es sich um das Siegel Mose Bonenfants, dessen Umschriften aus weiteren Abdrücken rekonstruiert werden können: Umschrift rechts: משה במה''ר יעקב שושן עמק * (Mose, Sohn unseres Lehrers, des Rabbiners Jakob Schoschan Emek); links: S(IGILLVM) MOYSE.

Überlieferung:

Luxembourg, ANL, A LII, Nr. 697, hebr. und lat.

  • Friedenberg, Seals (1987), Nr. 117, S. 224 f. (mit Abb.);
  • Chartes de la famille de Reinach, Nr. 697, S. 113.
  • Ziwes, Kapitalmarkt (1996), bes. S. 63-65;
  • GJ 3, 2, S. 1430, Anm. 137;
  • Ziwes, Reynette (1994), S. 25-40;
  • Von den Brincken, Judensiegel (1963/64), Nr. 13, zwischen S. 416 und 417 (Abb. Abguss), und 424.

Kommentar:

Beschreibung: Das Siegel ist verloren, kann aber mithilfe weiterer Abdrücke rekonstruiert werden; Dm: 22 mm (Abdruck); Material: Wachs; Form: rund.

Siegelbild: Ein spitzer Wappenschild, darin befinden sich drei heraldische Rosen (Fünfblätter) 2:1 gestellt; um den Schild ein Sechspass, darin sind rechts neben, links neben und auf dem Schild Tiere (Paradiesvögel und Drachen?).

Aussteller der Urkunde sind Moses Bonenfant und dessen Frau Reynette. Sie kündigen unsere Ingesigele an. An der Plica sind deutlich erkennbar zwei Einschnitte für die Presseln, was die Frage nach dem zweiten Siegel aufwirft: Entweder siegelte tatsächlich Reynette - vielleicht wiederum mit dem Siegel ihres verstorbenen Mannes Leo von Münstermaifeld, wie 1374 V 25 (JS02, Nr. 14) sowie wahrscheinlich auch 1371 XII 14 (JS02, Nr. 32) und 1375 II 7 (JS02, Nr. 17) - oder eine Dritte, nicht genannte Person hing ihr Siegel ebenfalls an die Urkunde.

Zur weiteren Diskussion um die Siegel Moses und Reynettes vgl. JS02, Nr. 21.

Zur Urkunde, an der das Siegel hing, vgl. #0000# zu 1380 VII 11.

(ale.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, JS02, Nr. 30, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/JS02/JS-c1-001w.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

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