Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 31

1355 September 29

Berngoz, Schultheiß zu Hersfeld, bekundet, dass Heinrich Silber und seine Ehefrau Alheydis vor ihm erschienen sind und erkärt haben, dass sie und ihre Erben den Bürgern, der Gemeinde und der Stadt Hersfeld eine alljährlich zu Michaeli (29. September) fällige Gülte in Höhe von 5 Pfund Heller Hersfeldscher Währung von ihrem Haus und Hof in der Breitengasse bei der Judenschule und dem Haus, das früher dem Fleischhauer Ulin gehörte, mit allem Zubehör verkauft haben. Wenn sie diesen Zins dem verantwortlichen Ratsmitglied am Fälligkeitstag nicht bezahlen, sollen die Mitglieder des Rates die genannten Häuser und Hofstätten ohne Notrecht pfänden dürfen. Die Gülte kann von den Verkäufern für die von ihnen erlöste Summe in Höhe von 50 Pfund Heller wieder zurückgekauft werden, wenn sie letztere zusammen mit der Gülte [dem Rat] auszahlen.

Ich, Berngoz, schultheize zu Hersfelde, bekenne uffinliche an diseme genwrtigen [!] brive, daz vor mich kummen sint Heinr[ich] Sylber, Alheyd, sin eliche wirtinne, und han bekant, daz siᵉ entsementliche [!] von ir und alle irre erben wegen vorkouft haben redeliche und rechtliche den burgern, gemeine und der stad zu Hersfelde foͧnf phunt heller geldes ierlicher gulde Hersfeldescher werunge, alle iar zu gebene uffe sente Michahels tag von urme huse und hobestat in der Breitengazzen biᵉ der iuden schule und von dem huse, daz etswanne waz Ulines fleyshouwers, und waz dar zu gehoret .. Und wil ziᵉt siᵉ der gulde ierlicher nicht en gebens, wer ein vormunde ist der stad an deme rate uffe dem vorgenanten tag, also hiᵉ vor gescriben ist, so solden diᵉ rete da vor lazzen phenden uffe den vorgenanten husen und hobestad ane gekleyze und notrecht .. Wil ziᵉt ouch Heinr[ich] Sylber oder sine erben diᵉ gulde mugen widirgekouffen umme funfzig phunt heller guder werunge, also in darumme wordin ist, daz siᵉ daz wol tun mugen ane widirrede also, daz siᵉ diᵉ gulde brengen mit dem gelde .. Und des zu einem vesten urkunde geben ich, vorgenanter schultheize, disin briͤf durch bede willen dirre vorgenanten lutde [!] mit mime ingesigele vestliche vorsigelt .. Gegeben nach Godis geburte drizenhundert iar, in dem funfundefunfzigesten iare, an sente Michahels tage.

Überlieferung:

Hersfeld (Bad), StadtA (Louis-Demme-Archiv), Urk. 1355 Sept. 29 a, Orig., dt., Perg.

  • Bad Hersfeld. Textheft (2007), S. 33;
  • Abbes, Hersfelds jüdische Geschichte (2002), S. 4 (zu Sept. 25);
  • GJ 3, 1, S. 548;
  • Handtke, Geschichte (1986), S. 32;
  • Schoof, Krämerhaus (1927/28), S. 69.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 31, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-007c.html (Datum des Zugriffs)

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