Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 7

1348 November 16, Dieburg

Die Juden Seckelin, David und Lieberknecht, Bürger zu Dieburg, bekunden, dass sie so, wie Juden rechtmäßig schwören sollen, vor dem Vogt, den Schöffen und etlichen guten Leuten gelobt haben, aus keinem Grunde von Herrn [Kuno] von Falkenstein beziehungsweise aus dem [Erz-]Stift Mainz wegzuziehen, solange Kuno als Vormund des letzteren amtiert. Falls er das Amt nicht mehr innehaben sollte, wollen sie dennoch dem [Erz-]Stift treu bleiben. Zur Bekräftigung dieses Eides haben die Bürgermeister und Schöffen der Stadt Dieburg auf Bitten der Juden vorliegende Urkunde besiegelt.

Ich, Seckelin, ich, David, unde ich, Liebirkneht, iuͦdin, buͦrgere zuͦ Dyppurg .. bekennen uͦns uͤffinlichen unde tuͦn kuͦnt allen luͦdin .. daz wir gesworin unde globit han mit eydin unde mit truwin, also iuͦdin zuͦ rethe swerin unde globin sollin, vor demᵉ fauͦde, vor den scheffin, vor manigime [!] guͦdin manne .. daz wir uͦnserme herrin von Falkinstein unde demᵉ styͤfte zuͦ Mentze nit in pharin sollin duͦrch dekeynerhande sache, die wyle unde also lange uͦnsir herre von Falkinstein vormuͦnder ist des styͤftis zuͦ Mentze (1) .. also bescheidenliche, wanne uͦnsir herre von Falkinstein abe gyenge uͦnd nuͦmme vormuͦnder were .. so sollin wir doch demᵉ styͤfte virbuͦndin sin glicherwies also, da er an den styͤfte quam, ane alle argeliste .. unde des zuͦ eyner sycherheit so han wir vorgenantin iuͦdin gebedin die buͦrgermeystere unde die scheffin zuͦ Dyppurg, daz sie ir der stede ingesigil gehenckit hant an diesin brief .. Unde wir, buͦrgermeistere unde scheffin von (2) wir diese vorgescribin eyde unde globide deriuͦdin gehorit unde gesehin han unde vor uͦns geschehin ist .. so han wir duͦrch bede der iuͦdin uͦnsir der stede ingesigel gehenckit an diesin brief (3) .. Datum anno domini MᵒCCCᵒXLVIIIᵒ, in dominica proxima post beate [!] Martine [!] episcopi.

(1) Der frühere Mainzer Dompropst und Domscholaster Kuno II. von Falkenstein, Erzbischof von Trier (1362-1388), fungierte von 1348-1354 als Administrator des Mainzer Erzstifts.

(2) Hier fehlt versehentlich der Name der Stadt Dieburg. Ferner müsste es im Anschluss haben heißen statt wir.

(3) Keim, Beiträge (1993), S. 9, enthält einen irrigen Hinweis auf ein Judensiegel.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Urkunden 5503, Orig., dt. und lat., Perg.

  • Nova subsidia diplomatica 6, Nr. 126, S. 299 (fehlerhaft).
  • REM 1, 2, Nr. 5706, S. 584;
  • Regesten der bis jetzt gedruckten Urkunden zur Landesgeschichte 1, Nr. 1043, S. 96.
  • Keim, Beiträge (1993), S. 9.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 24.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 7, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-009n.html (Datum des Zugriffs)

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