Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 43

1356 Januar 13, Wetzlar

Bürgermeister, Schöffen, Rat und Bürgerschaft der Stadt Wetzlar (Wetflar) bekunden, dass sie an Petermann zum Gensfleisch (Pedirmanne zuͦm Genseflezsche), Bürger zu Mainz (Mentze), eine jährliche Leibrente in Höhe von 25 kleinen schweren Florentiner Gulden für einen bestimmten, bezahlten Betrag verkauft haben. Anspruch auf diese Zahlung hat er nur zu Lebzeiten seines Sohnes Petermann, den er gemeinsam mit seiner Frau Grete (Gredin) aus der Familie zum Jungen (zuͦm Iungen) hat. Die Summe ist an Petermann d. A. oder einen von ihm bestimmten Empfänger zu entrichten am Fest Mariä Lichtmess (uff unser frauwen dag als man dye kirtzen wyhet). (1) Wird die Rente nicht spätestens am Sonntag Oculi (uff den nesten sundag vor Mittefasten als man singet Oculi) (2) in seinem Haus in der Stadt Mainz (Mentze) ausgezahlt, sind Petermann d. A. oder der andere Empfänger berechtigt, das Geld zuzüglich einer Strafe in gleicher Höhe zu Lasten der Stadt Wetzlar in Mainz oder anderswo, wo sie wollen, bei Juden, Kawertschen oder wie auch immer (an iodin adir kauwertzinen adir wye sis gewynnen mogint) zu Schaden zu nehmen.

Es siegeln die Stadt Wetzlar und auf deren Bitte hin ihr Vogt, Graf Johann von Nassau, Herr zu Merenberg (Merinberg).

Datum Wetflarie, in feria octavas Epiphanie domini, anno incarnationis eiusdem millesimo CͦCͦCͦ quinquagesimo quinto, secundum stilum et modum curie Treverensis. (3)

(1) Februar 2.

(2) März 27.

(3) Die Urkunde ist durch Kassationsschnitte entwertet.

Überlieferung:

Wetzlar, StadtA, Urkunden 1356 Januar 7, Orig., dt. und lat., Perg.

  • Schnur, Uff daz dieselbe stat (2015), S. 87;
  • Rothmann, Gemeiner Nutzen (2007), S. 192;
  • Rothmann, Frankfurter Messen (1998), S. 430;
  • Felschow, Wetzlar (1985), S. 136.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 43, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00eh.html (Datum des Zugriffs)

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