Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 42

1356 Januar 11, Wetzlar

Bürgermeister, Schöffen, Rat und Bürgerschaft der Stadt Wetzlar (Wetflar) bekunden, dass sie an Thielmann zum Viztum (Thilemanne zuͦm Vitzduͦm), Bürger zu Mainz (Mentze), eine jährliche Leibrente in Höhe von 25 kleinen schweren Florentiner Gulden für einen bestimmten, bezahlten Betrag verkauft haben. Anspruch auf diese Zahlung hat er nur zu Lebzeiten seines Sohnes Thielmann, den er gemeinsam mit Gretchen zu Landeck (Gredechin zuͦ Landeckin) hat. Die Summe ist an Thielmann d. A. oder einen von ihm bestimmten Empfänger zu entrichten am Fest Mariä Lichtmess (uff unser frauwen dag als man dye kirtzen wyhet). (1) Wird die Rente nicht spätestens am Sonntag Oculi (uff den nesten sundag vor Mittefasten als man singet Oculi) (2) in seinem Haus in der Stadt Mainz ausgezahlt, sind Thielmann d. A. oder der andere Empfänger berechtigt, das Geld zuzüglich einer Strafe in gleicher Höhe zu Lasten der Stadt Wetzlar in Mainz oder anderswo, wo sie wollen, bei Juden, Kawertschen oder wie auch immer (an iodin adir an kauwirtzin adir wye sis gewynnen mogent) zu Schaden zu nehmen.

Es siegeln die Stadt Wetzlar und auf deren Bitte hin ihr Vogt, Graf Johann von Nassau, Herr zu Merenberg (Mernberg).

Datum Wetflarie, feria secunda infra octavas Epiphanie domini, anno incarnacionis .. eiusdem millesimo CͦCͦCͦ cinquagesimo [!] quinto, secundum stilum et modum curie Treverensis. (3)

(1) Februar 2.

(2) März 27.

(3) Die Urkunde wurde durch Kassationsschnitte entwertet.

Überlieferung:

Wetzlar, StadtA, Urkunden 1356 Januar 11 (3), Orig., dt. und lat., Perg.

  • Schnur, Uff daz dieselbe stat (2015), S. 87;
  • Rothmann, Gemeiner Nutzen (2007), S. 192;
  • Rothmann, Frankfurter Messen (1998), S. 430;
  • Felschow, Wetzlar (1985), S. 138.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 42, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00ek.html (Datum des Zugriffs)

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