Judenbetreffe in den Rothenburger Achtbüchern (1273-1347)

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Rothenburger Achtbücher 1, Nr. 203

1344 Juli 16

Im Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts ist zum Jahre 1344 unter dem Tagesdatum Sexta feria post Margarete vermerkt:

[1.] Auf Ersuchen Eberlins, des Schwiegersohns von Salman, ist Heinrich Putener von Endsee mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Eberlin, generi (1) Salman (2), proscriptus est Heinrich Puͦtener de Entse. (3)

[2.] Auf Ersuchen Isaaks von Weikersheim sind Weinsberg, Heinrich Trubelin von Weikersheim und ein gewisser Futerer von Laudenbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Ysach de Wickertsheim (2) proscripti sunt Winsperg (4), Heinrich Trubelin de Wickertshein et - - Futerer de Lutenbach.

[3.] Auf Ersuchen Großenlöwes, Richzas, [seiner] Tochter, und Fischelins ist Konrad Hirz mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Grozzenlewen, Ryhtz, filie, et Fischelin (5), proscriptus est Conrad Hirz.

[4.] Auf Ersuchen Anselms, des Sohns von Vry, ist Rudolf von Münkheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Anshelin [!], filii Vry (2), proscriptus est Rudolf de Muͦnickein (6).

[5.] Auf Ersuchen Simons, des Sohns von Löwe "an der Ecke", sind Rudger und Hofer von Neubrunn, Siegfried von Queckbronn sowie eine weitere Person mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon, filii Lewe anderecke (1), proscripti sunt […] (7), Rugger et Hover de Nuwenbrun et Sytze de Queckbrun.

[6.] Auf Ersuchen Liebermanns von Krautheim sind Konrad Krumme von Baldersheim und Winter von Markelsheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lyeberman de Cruthein (2) proscripti sunt Conrad Cruͦmme de Baldoltsheim et Winther de Markoltshein (4).

[7.] Auf Ersuchen Kalmans von Weikersheim ist Wolfram genannt Kresse von Vorbachzimmern mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Kalman de Wickertshein (1) proscriptus est Wolframus dictus Cresse de Forpachzimmern.

[8.] Auf Ersuchen Jakobs, des Schwiegersohns von Jakob, ist Wolf, Sohn Bechelins von Caldolzhofen, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jacob, generi Jocob (2), proscriptus est Wolf, filius Bechelin [?] de Kadoltshoven.

[9.] Auf Ersuchen Vivelins von Werdeck sind Walter, Sohn Koppens von Brettenfeld, Schorlin Schultheiß von Weckelweiler und Konrad Rugistein von Lendsiedl mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Vivelin de Werdecke (2) proscripti sunt Walter, filius Koppen de Brettenfelt, Schorlin Schultheizze de Weckelnwiler, Conrad Rugistein de Lentsideln.

[10.] Auf Ersuchen Jakobs von Krautheim sind Walter Oswald, Heinrich Wilde, Siegfried Wilde von Oberstetten, Heinrich Steube, Götz Suter von Klepsau, Buch von Buch, sein Schwager Gunter, ebenfalls aus Buch, und Ber Mullner von Sewe mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jakcob de Cruthein (2) proscripti sunt Walter Oswalt, H[einrich] Wilde, Sy[frid] Wilde de Obernsteten, Heinrich Steube, Gotze Suter de Clepshein, Buch de Buch, Guntherus, sororius suus, ibidem, Ber Mulner de Sewe.

[11.] Auf Ersuchen Josebels und Berns von Feuchtwangen sind Rudolf von Munikheim und Ulrich Kemmenoter, Sohn der Mackenhoferin, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Josebel et Bern de Fuhtwang (5) proscripti sunt Rudolfus de Muͦnenkein et Ulrich Kemmenoter, filius Mackenhoverin.

[12]. Auf Ersuchen Meierlins ist Berthold Schultheiß von Finsterlohr mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Meyerlin (2) procriptus est Berhtold Schultheiz de Finsterloch.

[13.] Auf Ersuchen Anselms von Weikersheim sind Werner Rose von Igersheim und Konrad genannt Mennelin von Markelsheim mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Anshelm de Wyckartshein (2) proscripti sunt Wernher Rose de Ygershein et Conrad dictus Mennelin de Marckoltshein.

[14.] Auf Ersuchen Natans von Neustadt sind Engelhard, Schmied von Kirchberg, Lutzo Loder, Lutzelin von Steinberg und Lutz Kruse von Eckartsweiler mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Natan de Nuͦwenstat (2) proscripti sunt Eng[elhard], faber de Kirchberg, Lutzo Loder et Lutzelin de Steinberg et Lutz Cruse de Eckartswiler.

[15.] Auf Ersuchen Natans sind Heinrich Schumann von Leuzendorf und eine weitere Person mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Natan proscripti sunt […] (8), H[einrich] Schuman de Lutzendorf.

(1) Die Verwandtschaftsbezeichnung gener kann auch Schwager bedeuten. Da dort, wo sich im späten 14. und 15. Jahrhundert in Rothenburger Quellen die Verwandtschaftsverhältnisse nachvollziehen lassen, gener im Sinne von Schwiegersohn Verwendung fand, wurde auch hier dieser Verwandtschaftsbezeichnung der Vorzug gegeben.

(2) Der Kläger ist nicht explizit als Jude bezeichnet.

(3) Der Eintrag ist komplett durchgestrichen.

(4) Der Name ist durchgestrichen.

(5) Die Kläger sind nicht explizit als Juden bezeichnet.

(6) Ober- oder Untermünkheim

(7) Der Name ist fett durchgestrichen.

(8) Der Name ist ausradiert.

Überlieferung:

Nürnberg, StA, Reichsstadt Rothenburg, Akten 487b, fol. 48r-49r, Orig., Perg.

Kommentar:

Zum Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts vgl. RA01, Nr. 1.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 14.03.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, RA01, Nr. 203, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/RA01/RA-c1-005m.html (Datum des Zugriffs)

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