Projektbeschreibung
1 Zielsetzung
In der Geschichtswissenschaft wird bis heute nur höchst unzulänglich erkannt, dass die Geschichte der Juden in der Verknüpfung mit der "allgemeinen" Geschichte neue, weiterführende Perspektiven eröffnet. Viele Einstellungen und Vorgänge auf christlicher Seite erscheinen auch im Spiegel der jüdischen Überlieferung.
Die wechselseitigen Beeinflussungen waren intensiv (Haverkamp, Europas Juden). Bernhard Blumenkranz (Blumenkranz, Révélateur) hat diesen Sachverhalt schon vor Jahrzehnten zu Recht betont. Am Beispiel der mittelalterlichen Gemeindebildung und -organisation wurde dies mit wichtigen Befunden für die Stadtgeschichtsforschung jüngst von Christoph Cluse (Cluse, Jüdische Gemeinde) wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Hingewiesen sei ferner auf die vergleichende Untersuchung territorialer Judenvertreibungen und deren Beitrag zur Diskussion der Entstehung europäischer Nationalstaaten (vgl.Mentgen, Vertreibung).
Das nachfolgend skizzierte Projekt will der materialbasierten Grundlagenforschung dienen und sich damit auf seinem Gebiet in die vor allem von den Monumenta Germaniae Historica sowie der Regesta Imperii begründete große Tradition einreihen.
2 Konzeption
Das Projekt soll alle relevanten, zeitlich und räumlich fixierbaren schriftlichen Quellen zur Geschichte der Juden während des Mittelalters erfassen, wobei Vollständigkeit allerdings insbesondere für die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts selbstverständlich kaum erreicht werden kann. In Anlehnung an das grundlegende Werk "Germania Judaica III" und das vom Projektleiter herausgegebene dreibändige Kartenwerk zur "Geschichte der Juden im Mittelalter von der Nordsee bis zu den Südalpen" wird das Jahr 1519 als zeitliche Grenze gewählt.
2.1 Untersuchungsgebiet
Es umfasst den gesamten historisch und kulturell vielgestaltigen Geltungsbereich des römisch-deutschen Reiches im Spätmittelalter. Unter den aktuellen europäischen Nationalstaaten werden darin außer der Bundesrepublik Deutschland auch die benachbarten oder nahe gelegenen zehn Länder ganz oder teilweise einbezogen: Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien, Tschechien und Polen.
2.2 Arbeitsplan
Das primäre Ordnungsprinzip der Datenerfassung ist die Chronologie. In der ersten Phase werden die Quellen des Untersuchungsgebiets aus der Zeit von 1273 bis 1347 erfasst. Damit wird zeitlich angeschlossen an die veralteten, aber als Materialsammlung immer noch unverzichtbaren Regesten von Julius Aronius (Aronius, Regesten zur Geschichte der Juden).
Das Ende des Jahres 1347 bietet sich als ein Einschnitt an sowohl wegen des Todes Kaiser Ludwigs des Bayern und des dadurch begünstigten Herrschaftswechsels zu Karl IV. als auch wegen der Tatsache, dass die Pestpogrome im folgenden Jahr einsetzten. Zudem stehen viele Dokumente aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in einem engen Zusammenhang mit diesen flächendeckenden Verfolgungen. Als weitere zeitliche Einschnitte für die nachfolgenden Arbeitsphasen vorgesehen sind die Jahre 1390 (Einsetzen der lokalen und regionalen Vertreibungen in Mitteleuropa), 1440 (Beginn der Regierung König Friedrichs III.) und schließlich 1519 (Vertreibung der Regensburger Juden und damit Ende der Ausweisungen der älteren bedeutenden Judengemeinden aus den großen Städten des Reiches).
In der ersten Projektphase werden sämtliche relevanten Quellen gesammelt, geordnet, regestiert (bzw. transkribiert) und je nach Bedarf mit einem Kommentar versehen. Dies geschieht in einem ersten Schritt auf der Basis der Germania Judaica II und der insbesondere in Trier angefertigten Dissertationen und sonstigen Publikationen sowie der am Arye Maimon-Institut verfügbaren Datenbanken. Für die bislang noch nicht systematisch ausgewerteten Archive in den neuen Bundesländern steht mittlerweile ein mehrbändiges Repertorium als Hilfsmittel zur Verfügung (Jersch-Wenzel/Rürup, Quellen). In einem zweiten Schritt werden sämtliche erfassten Quellen anhand der archivalischen Überlieferung überprüft.
Am Ende einer jeden Projektphase werden sämtliche Regesten und Volltexte sowohl in Buchform als auch in einer parallelen Internetpublikation veröffentlicht. Das methodische Vorgehen wird sich weder im zweiten noch im dritten Arbeitszeitraum prinzipiell von der Herangehensweise während der ersten Phase unterscheiden. Jedoch dürften aufgrund der in der Pilotphase gesammelten Erfahrungen hier noch nicht näher spezifizierbare arbeitsökonomische Optimierungen vorgenommen werden können.
Für die vierte Phase (1441–1519) ist eine beträchtliche Verkleinerung zahlreicher Judengemeinden im Reichsgebiet bis hin zu deren völliger Auflösung durch eine Vielzahl von Vertreibungen zu konstatieren. Die aufgrund wesentlich dichterer Quellenproduktion und –überlieferung für diese späte Zeit insgesamt dennoch sehr große Zahl einschlägiger Zeugnisse wird es möglicherweise nahelegen, nach 1440 zu einer nach Regionen differenzierenden Publikationsform überzugehen. Es bedarf hierbei keiner besonderen Erläuterung, dass absolute Vollständigkeit der Erfassung des Quellenmaterials selbst mit der Hilfestellung vieler Archivare für die Zeit der Kaiser Friedrich III. und Maximilian I. nicht zu erreichen ist.
In Zusammenhang mit diesen Forschungen wird auch Material zusammengestellt, das für eine wünschenswerte, allerdings nicht im Rahmen des Projekts zu leistende Neuauflage des "Aronius" zur Verfügung gestellt werden kann.
2.3 Arbeitsorganisation
Der Projektleiter ist in der Erschließung archivalischer und bibliothekarischer Überlieferung erfahren. Er koordinert zusammen mit dem Projektmitarbeiter die Arbeitsschritte und überprüft fortlaufend deren Umsetzung wie auch die Qualität der für die Publikation vorgelegten Texte und Dokumente. Über die Erschließung von Quellen hinaus ist der bisher einzige Projektmitarbeiter in erheblichem Maße in die Projektorganisation eingebunden. Dazu zählt insbesondere die arbeitsaufwändige Koordination der Arbeitsabläufe mit den zahlreichen, für das Projekt unverzichtbaren und unentgeltlich Mitwirkenden.
Große Synergieeffekte ergeben sich aus der engen Anbindung an das Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden. Der Referent der Geschäftsführung des Arye Maimon-Instituts unterstützt das Projekt auch bei der Erschließung von Quellen. Das Projekt profitiert zudem von den umfangreichen Datenbänken, die bereits am früheren Trierer Forschungsschwerpunkt zur Geschichte der Juden und dem daraus hervorgegangenen Institut seit Jahrzehnten geführt und laufend erweitert werden.
Produktiv begleitet und gefördert wird das Akademievorhaben durch Mitarbeiter von Drittmittelprojekten unter der Leitung des Projektleiters wie auch der weiteren Direktoren des Arye Maimon-Instituts. Aktuell gilt dies für die Einzelprojekte zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg (Jørn Christophersen), während der Regierungszeit Rudolfs von Habsburg (Dr. des. Rainer Barzen und Dr. Lennart Günzel), Ludwigs des Bayern (Prof. Dr. Gerd Mentgen) und Sigismunds (Dr. Christian Jörg).
Darüber hinaus wirken ebenfalls einige Promotionsstipendiaten mit, die die für ihre Thematik wesentlichen Quellen einbringen. Hinzu kommen ehemalige Doktoranden und Mitarbeitern des Projektleiters, die aus ihren Spezialgebieten wertvolle Leistungen unentgeltlich beisteuern. Dasselbe gilt für weitere Wissenschaftler in anderen Universitäten und in Archiven.
Nicht zuletzt nutzt das Projekt die am Institut bestehenden intensiven Kontakte insbesondere zu judaistisch fundierten Gelehrten in Europa, in den USA und vor allem in Israel. Für diese fruchtbare internationale Zusammenarbeit ist jedoch die dauerhafte Mitwirkung eines judaistisch versierten Historikers im unmittelbarem Verbund des Projekts notwendig.
2.4 Erfassung der Quellen
Bei den einschlägigen Quellen ist der quantitative Anteil der hebräischen Zeugnisse wesentlich geringer als jener der lateinischen und volkssprachlichen Quellen. Es handelt sich weit überwiegend um urkundliche und erzählende Quellen in lateinischer und mittelhochdeutscher respektive niederdeutscher, alt- bzw. mittelfranzösischer und alttschechischer Sprache.
Ein wesentliches Charakteristikum des Projekts ist die Einbeziehung möglichst aller seriellen Quellen mit Judenbetreffen, die in den bisherigen Editionen zumeist nicht beachtet wurden. Dabei handelt es sich wiederum um einen vielfältigen Quellentypus, zu dem insbesondere Rechnungs-, Bürger-, Acht- und Gerichtsbücher gehören. Aus den darin einschlägigen Belegen ergeben sich zahlreiche neue Einblicke in das jüdische Alltagsleben und in die Rahmenbedingungen jüdischer Existenz innerhalb der christlichen Umwelt. Sie bieten daher wesentliche Ergänzungen zu den stärker auf Normen ausgerichteten oder von subjektiven Einstellungen bestimmten Quellengattungen.
Das Spektrum der christlichen Überlieferung innerhalb des "Corpus" wird komplettiert durch die Berücksichtigung von historisch verwertbaren Zeugnissen zur Geschichte der Juden in weiteren Literaturgattungen. Dazu gehören Gedichte, Romane oder Epen, die je nach Länge und Bedeutung in Auszügen oder Zusammenfassungen präsentiert werden.
Grundsätzlich werden Quellen nur dann aufgenommen, wenn sie zeitlich und räumlich konkret zugeordnet werden können. Diese Norm führt unter anderem zur weitgehenden Nichtberücksichtigung von theologischen und kanonistischen Werken, da dafür in der Regel eine konkrete regionale oder zeitliche Zuordnung der Judenbetreffe nicht möglich ist. Jedoch müssen sie in den Kommentaren herangezogen werden, wenn auf sie erkennbar in anderen einschlägigen Quellen Bezug genommen wird. Dafür sei beispielhaft verwiesen auf die Implikationen des Traktats "De regimine Iudaeorum", das Thomas von Aquin im Jahre 1270 für die Herzogin Margaretha von Brabant verfasst hat (vgl. zuletzt Cluse, Studien).
Die genannten Auswahlkriterien gelten ebenso für die hebräischen Quellen (vgl. zur Orientierung Graboïs, Sources hebraïques). Generell relevant sind vor allem die so genannten Memorbücher, die hebräischen Einträge in den Kölner Judenschreinsbüchern und datierbare Inschriften, zumeist auf Grabsteinen. Letztere liegen in größerer Anzahl von den jüdischen Friedhöfen in Würzburg oder auch Spandau vor. Doch werden auch diese größeren Quantitäten nach Maßgabe der erwähnten Auswahlkriterien stark reduziert. Bei der Bearbeitung der jüdischen Grabsteine leisten ausgewiesene Spezialisten auf diesem Gebiet "consilium et auxilium".
Unter den hebräischen Quellen ist der Anteil historiographischer Werke innerhalb des regnum teutonicum während des Mittelalters gering, was insbesondere für die Zeit nach 1273 gilt. Die etwa in der Mitte des 12. Jahrhunderts verfassten hebräischen Berichte über die Kreuzzugsverfolgungen von 1096 bilden bis zum Ende des Mittelalters in Mitteleuropa offenbar eine Ausnahme.
Die große Bedeutung der hebräischen Quellen für die deutsche Geschichte wird im Übrigen mittlerweile auch durch die diesbezügliche Begründung einer eigenen Editionsreihe der MGH unterstrichen, in der die von Eva Haverkamp bearbeiteten hebräischen Berichte über die Verfolgungen des Ersten Kreuzzugs erschienen sind und für die auch die Dissertation von Herrn Barzen über die Takkanot SCHUM einschlägig ist.
In das "Corpus" aufzunehmen sind ferner die Piyyutim (Klagelieder), sofern sie konkrete historische Bezüge aufweisen (Hollender, Reaktionen). Einzubeziehen sind auch die insgesamt wenigen überlieferten hebräisch geführten Rechnungsbücher (Toch, Geld und Kredit), Rechnungen, Schuld- und Pfandbriefe.
Halachische Kompendien und insbesondere Responsen bleiben jedoch aufgrund ihrer Quantität und der vergleichsweise geringen konkret datier- und verortbaren Aussagen von historischer Tragweite überwiegend ausgeblendet. Die weitaus meisten Responsen erfüllen nicht die generellen Auswahlkritierien der zeitlichen oder räumlichen Fixierbarkeit, sind sie doch in der Regel weder sicher datiert noch werden ihre Adressaten und die am Rechtsstreit beteiligten Personen genannt. Aufgrund der äußerst diffizilen Herangehensweise an diese spezifische Quellengattung werden die Responsen für das Projekt in Jerusalem von Herrn Yacov Meir unter Anleitung von Prof. Dr. Simcha Emanuel, dem weltweit führenden Experten zur hebräischen Responsenliteratur des Mittelalters, bearbeitet. (Kooperationspartner)
Darüber hinaus werden historisch relevante Inhalte von Responsen ebenso wie die theologischen und kanonistischen Quellen auf christlicher Seite zuweilen in den Kommentaren zu den Regesten und Volltexte Eingang finden. Dazu gehört beispielsweise ein Responsum Meirs von Rothenburg (geb. ca. 1220, gest. 1293) über die Gemeinde in Stendal, das insgesamt für die frühe Geschichte der dortigen Gemeinde und für die Anfangsphase von Judengemeinden aufschlussreiche Informationen bietet.
Sämtliche bisher nicht oder nicht zuverlässig edierten hebräischen Quellen bzw. Textpassagen, die nicht durch das Raster der Aufnahmekriterien für das "Corpus" fallen, werden neben dem Originaltext auch in deutscher Übersetzung präsentiert.
In Bezug auf die hebräischen Quellen sind die zahlreichen, bislang noch nie systematisch erfassten und untersuchten hebräischen Rückvermerke auf lateinischen und volkssprachlichen Urkunden von besonderer Bedeutung. Häufig liefern diese zusätzliche, nicht im Urkundentext enthaltene zeitgenössische Informationen. Darüber hinaus lassen sie Rückschlüsse auf Aufbewahrungsort und -art zu und ermöglichen dadurch zuweilen auch die Rekonstruktion jüdischer Gemeindearchive.
2.5 Präsentation der Quellen
Von den Projektmitarbeitern wurden "Richtlinien zur Edition und Regestierung von Quellen erarbeitet". Diese orientieren sich an den Gepflogenheiten der Regesta Imperii sowie den MGH-Diplomata und bieten den Bearbeitern Hilfestellungen für die Textbearbeitung und -wiedergabe. Für alle Einträge gilt der Anspruch der Überprüfung der Quellentexte anhand der archivalischen Überlieferung. Regesten werden als Vollregesten präsentiert. Volltextabdrucke (mit Kopfregest) werden in gemäßigt diplomatischer Transkription ediert.
Als Vorbild für die formale Gestaltung der Regesten dienen die Regesta Imperii. Bislang unbekannte, fehlerhaft edierte oder nur an entlegenem Ort publizierte Schriftdokumente mit unmittelbarem Judenbezug werden als Volltext dargeboten. Formelhafte Quellenbelege – wie sie sich beispielsweise häufig im Zusammenhang mit Geldgeschäften finden – werden hingegen, auch wenn die Quelle bislang unveröffentlicht ist, nur als Regest wiedergegeben.
Bei den seriellen Quellen wird, wenn möglich, jeder Judenbetreff separat wiedergegeben. Dabei wird dem Kommentar zum chronologisch frühesten relevanten Eintrag eine kurze Beschreibung der jeweiligen Quelle und ihrer spezifischen Bedeutung im Hinblick auf die Erwähnung von Juden hinzugefügt. In den späteren Einträgen erfolgt ein Verweis auf den jeweiligen Kommentar.
Bei der Präsentation der Dokumente kommt den Erläuterungen zur jeweiligen Provenienz und Überlieferungssituation eine wichtige Funktion zu. Nur unter Zugrundelegung der spezifischen Überlieferungschancen von Quellenbeständen können Verzerrungen und Einseitigkeiten der Wahrnehmung jüdischer Geschichte korrigiert werden. So sind beispielsweise Schuldurkunden aus Pergament oder Gerichtsbucheinträge diverser Geldgeschäfte der Juden in verhältnismäßig reicher Zahl auf uns gekommen. Hingegen haben Juden, die in anderen Bereichen tätig waren, ungleich weniger Schriftzeugnisse hervorgebracht, für deren Überlieferung darüber hinaus schlechtere Bedingungen gegeben waren. Demzufolge sind – im Unterschied zum mediterranen Raum – nur vergleichsweise wenige Belege erhalten, die unmittelbaren Aufschluss über die Erwerbstätigkeit von Juden außerhalb der Geldleihe geben.
2.6 Digitalisierung
Parallel zur Printausgabe wird eine Internetversion des "Corpus" publiziert. Am Abschluss jeder Projektphase wird eine grundsätzlich chronologisch geordnete und mit vielfältigen Suchfunktionen ausgestattete Datenbank präsentiert. Zuvor werden die Datensätze bereits in Form von in sich geschlossenen Teilcorpora auf der Projekthomepage zugänglich gemacht.
Derart wird einerseits den Interessenten frühzeitig vielfältiges Material zur Verfügung gestellt. Andererseits werden praktische Erfahrungen gesammelt, die sich für die Optimierung der Endversion als hilfreich erweisen könnten. Darüber hinaus bietet die Vorabpublikation von Teilcorpora die Chance, die lokalen, regionalen und quellentypologischen Besonderheiten der Quellen stärker zu berücksichtigen als dies in der chronologisch geordneten Druckfassung des Gesamtcorpus möglich ist. Jedem Teilcorpus ist zudem eine Einführung durch den jeweiligen Bearbeiter beigefügt.
3 Stand der Forschung
Für die Geschichte der Juden in den deutschen Landen während des Mittelalters ist das Handbuch "Germania Judaica" (GJ) maßgeblich. Allerdings gilt es dabei zu beachten, dass die Konzeption dieses Unternehmens eine Beschränkung auf die germanophonen Gebiete des Reiches vorsah, was aber nicht konsequent praktiziert wurde. Mit dem Erscheinen des dritten Teilbandes von GJ III hat dieses Nachschlagewerk für die mittelalterliche Epoche seinen Abschluss gefunden. Die Darstellungen in den älteren Teilbänden der GJ II sind teilweise durch die Ergebnisse des Forschungsschwerpunktes zur jüdischen Geschichte an der Universität Trier sowie weiterer Studien zu ergänzen.
Außer dem erwähnten Band von Aronius liegen mittlerweile zwar einzelne regional oder lokal begrenzte Quelleneditionen, Regestenwerke und Inventare vor (z. B. Andernacht; Battenberg; Braunn; Brilling; Jersch-Wenzel/Rürup; Kracauer; Löwenstein; Pfister; Straus; Süssmann; Wehlt; Wiener); hinzu kommen thematische Kompendien (etwa Dinur; E. Haverkamp; Salfeld). Hingegen fehlt für die Zeit nach 1273 eine übergreifende, systematische Zusammenstellung der schriftlichen und materiellen Zeugnisse zur jüdischen Geschichte innerhalb des weiten Geltungsbereichs des mittelalterlichen Reichs. Durch das Projekt wird insbesondere in der Erfassung der schriftlichen Quellen das bisher bestehende Defizit gegenüber anderen europäischen Ländern aufgehoben. Dafür sei nur hingewiesen auf die in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich herausgegebenen Quelleneditionen wie u. a. die "Documentary History of the Jews in Italy" (16 Bde.), die "Navarra Judaica" (11 Bde.) und die "Plea Rolls of the Exchequer of the Jews" bzw. auf die "Entries of Jewish Interest in the English Memoranda Rolls" (zus. 6 Bde.). In Frankreich ist eine umfassende Quellenpublikation im Rahmen der "Nouvelle Gallia Judaica" schon seit längerem nicht nur geplant, sondern auch schon durch zahlreiche Vorarbeiten gefördert worden; die Vorlage des Eröffnungsbandes lässt freilich immer noch auf sich warten.
Weiter fortgeschritten ist die vom Institut für jüdische Geschichte Österreichs (St. Pölten) bearbeitete Edition der urkundlichen, historiographischen und literarischen Quellen zur mittelalterlichen Geschichte der Juden im heutigen Bundesgebiet von Österreich. Die ersten beiden Bände dieser "Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich im Mittelalter" sind erschienen (Brugger/Wiedl). Der Erfassungsraum überschneidet sich mit dem Untersuchungsgebiet des geplanten "Corpus". Die "Austria Judaica-Regesten" stellen daher eine Entlastung für die geplante Arbeit in Trier dar. Dabei soll so verfahren werden, dass die in St. Pölten zusammengetragenen Quellen in das ungleich umfassendere "Corpus", allerdings in möglichst knapper Form unter Verweis auf die österreichischen Regesten integriert werden.
4 Kooperationen
Für die Durchführung des Forschungsvorhabens erweisen sich nicht zuletzt die seit Jahren am Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden bestehenden interdisziplinären und internationalen Kontakte sowie weitere wissenschaftliche Austauschmöglichkeiten als vorteilhaft. Dazu gehört die Weiterführung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit verschiedenen judaistisch fundierten Historikern insbesondere aus Israel und den USA. Deren Kompetenz ist bei der Einordnung und Bewertung bestimmter Quellen christlicher Provenienz aus der "innerjüdischen" Perspektive und ebenso bei der Erschließung hebräischer Überlieferung sehr hilfreich.
Der philologische Zugang zu jiddistischen Quellen ist durch die Zusammenarbeit mit der Trierer Jiddistik gewährleistet. Ebenso bestehen enge Kontakte zu dem Fach Ältere deutsche Philologie an der Universität Trier. Hinzu kommen weitere interdisziplinäre Kooperationen mit Romanisten, Theologen, Kunsthistorikern und Archäologen.
Auf der inhaltlichen Ebene wurden bereits zahlreiche auswärtige Spezialisten aus Forschungseinrichtungen und Archiven für die Zusammenarbeit gewonnen. Mit den "Regesta Imperii" und dem "Institut für jüdische Geschichte Österreichs" besteht ein produktiver Austausch. Konkrete Kooperationsvereinbarungen wurden bereits mit weiteren Institutionen getroffen.
5 Eigene Vorarbeiten
Die Basis für das Projekt bietet der von Prof. Haverkamp an der Universität Trier seit mehr als drei Jahrzehnten geleitete Forschungsschwerpunkt zur Geschichte der Juden. Dessen Zentrum bildet das 1996 gegründete Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden. Aus den damit verbundenen Einzelprojekten, die insbesondere von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Zusammenhang mit den Sonderforschungsbereichen 235 und 600, der Europäischen Kommission sowie der Fritz Thyssen Stiftung gefördert wurden respektive werden, gingen bisher etwa 20 Dissertationen und eine Fülle weiterer Studien hervor.
Weitere von Prof. Haverkamp betreute stadtgeschichtlich orientierte Dissertationen behandeln ebenfalls jüdische Aspekte. Andere Dissertationen mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte der Juden sind weit fortgeschritten oder werden vorbereitet. Einschlägige Untersuchungen sind in Form von Magister- bzw. Zulassungsarbeiten entstanden. In den jüngeren Dissertationen stehen östlichere Regionen des Reichsgebiets – wie Thüringen, Brandenburg oder Mähren sowie fränkische und bayerische Gebiete – im Mittelpunkt.
Hingewiesen sei auch auf die von Prof. Haverkamp (mit-)herausgegebenen, überwiegend mittel- und westeuropäisch ausgerichteten Tagungs- und Sammelbände: "Zur Geschichte der Juden", "Hochfinanz", "Judenvertreibungen", "Juden und Christen", "Jüdische Gemeinden" und der von Christoph Cluse herausgegebene Band über "Europas Juden im Mittelalter" (erschienen auch in engl. Sprache) sowie der von Jörg Müller veröffentlichte Tagungsband "Beziehungsnetze aschkenasischer Juden während des Mittelalters und der frühen Neuzeit".
Eine kartographische Grundlage für das Vorhaben bildet das dreibändige kommentierte Werk: "Geschichte der Juden im Mittelalter von der Nordsee bis zu den Südalpen" (2002). Es ist eher westeuropäisch ausgerichtet und berücksichtigt besonders intensiv den Westen des regnum teutonicum. Mit seinen 105 Karten u. a. zu Siedlung, Kult und Verfolgung und mit den insgesamt rund 1.800 Artikeln zu den erfassten Siedlungsorten bildet es eine Synthese von mehr als einem Vierteljahrhundert Forschung zur Geschichte des mittelalterlichen Judentums an der Universität Trier.
Diese Grundlagenforschung wird ergänzt durch die ebenfalls von Prof. Haverkamp geleiteten stadtgeschichtlichen Forschungen. Unter ihnen für die Zwecke des Vorhabens besonders hilfreich ist das ebenfalls mehrbändige Atlaswerk "Die urbanen Zentren des hohen und späteren Mittelalters. Vergleichende Untersuchungen zu Städten und Städtelandschaften im Westen des Reiches und in Ostfrankreich" von Monika Escher und Frank G. Hirschmann.
Hinzu kommt die Möglichkeit des Zugriffs auf eine am Trierer Forschungsschwerpunkt seit vielen Jahren kontinuierlich erstellte und verschlagwortete Fachbibliographie von weit über 20.000 Titeln zur Geschichte der Juden im Mittelalter. Die vor drei Jahrzehnten von Prof. Haverkamp initiierte, seit 1996 größtenteils im Arye Maimon-Institut zentrierte Spezialbibliothek zur Geschichte der Juden im Mittelalter ist zumindest im deutschsprachigen Raum einmalig und jederzeit für die Mitwirkenden an dem Projekt zugänglich.
Unmittelbar zweckdienlich ist die dort ebenfalls entstandene, hauptsächlich auf den Westen des Reiches bezogene umfangreiche Quellen- und Regestensammlung. Die in dieser Datenbank mittlerweile zu Tausenden gespeicherten Quellen decken größere Regionen bereits für weite Teile des gesamten Untersuchungszeitraums ab.
Die problemorientierte Auswertung des Datenmaterials ist integraler Bestandteil der Projektkonzeption. Das "Corpus"-Unternehmen versucht in besonderer Weise Grundlagenforschung – wie die hier betriebene Quellenpräsentation – schon in einem frühen Stadium mit angewandter Forschung zu verknüpfen.
6 Zusammenfassung
Grundlage des Langzeitprojekts ist die problemorientierte Forschung zur Geschichte der Juden. Die Erschließung der Quellen und deren Präsentation in der Edition sind unmittelbar mit der Forschung verknüpft. Damit wird zugleich eine qualitativ neue Basis für die Erforschung der Geschichte der Juden in den zentralen Landschaften Mitteleuropas geschaffen. Dadurch erhält zugleich die vergleichende europäische Geschichte für ein Vierteljahrtausend ein festes Fundament mit aussichtsreichen religionsübergreifenden Perspektiven.
Das Langzeitprojekt bietet die realistische Chance, der noch immer viel zu geringen Berücksichtigung der Rolle der Juden in der bisherigen Geschichtswissenschaft entgegenzuwirken. Es ist begründet davon auszugehen, dass es wesentliche neue Erkenntnisse über die langwährende grundlegende und bis zur Gegenwart aktuelle Bedeutung der Beziehungen zwischen den beiden monotheistischen Religionen in lokalen, regionalen und kulturräumlichen Bezügen für die Geschichte bietet. Ebenso berechtigt ist die Aussicht, dass es sich nachhaltig positiv auf die akademische Lehre, den Schulunterricht und insgesamt auf die Öffentlichkeit auswirkt.
7 Bibliographie
7.1 Bibliographie: Gedruckte Quellen (in Auswahl)
Andernacht, Dietrich, Regesten zur Geschichte der Juden in der Reichsstadt Frankfurt am Main 1401-1519, 3 Bde., Hannover 1996 (Forschungen zur Geschichte der Juden B 1)
Aronius, Julius, Regesten zur Geschichte der Juden im fränkischen und deutschen Reiche bis zum Jahre 1273, Berlin 1887-1902 (Ndr. Berlin, Hildesheim 1970)
Battenberg, J. Friedrich, Quellen zur Geschichte der Juden im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt 1080-1650, Wiesbaden 1995 (Quellen zur Geschichte der Juden in hessischen Archiven 2)
Braunn, Wilfried, Quellen zur Geschichte der Juden bis zum Jahre 1600 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und im Staatsarchiv Ludwigsburg, Stuttgart 1982 (Thematische Repertorien 1)
Brilling, Bernhard, Diethard Aschoff und Helmut Richering, Westfalia Judaica. Quellen und Regesten zur Geschichte der Juden in Westfalen und Lippe, Bd. 1, Münster ²1992
Brocke, Michael, Die mittelalterlichen jüdischen Grabmale in Spandau 1244-1474, in: Ausgrabungen in Berlin. Forschungen und Funde zur Ur- und Frühgeschichte 9 (1994), S. 8-115
Dinur, Ben Zion, Israel in der Diaspora. Quellen und Dokumente, zeitlich und thematisch geordnet und dargeboten, Bd. 2: Von der Verfolgung 1096 bis zum Schwarzen Tod, Tel Aviv, Jerusalem 1965-1972 (hebr.)
Haverkamp, Eva, Hebräische Berichte über die Judenverfolgungen während des Ersten Kreuzzugs, München 2005 (Hebräische Texte aus dem mittelalterlichen Deutschland 1)
Jersch-Wenzel, Stefi und Reinhard Rürup, Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer, Bde. 1-4, München u. a. 1996-1999
Kracauer, Isidor, Urkundenbuch zur Geschichte der Juden in Frankfurt am Main von 1150 bis 1400, Bd 1: Urkunden, Rechenbücher, Bedebücher, Frankfurt am Main 1914
Löwenstein, Uta, Quellen zur Geschichte der Juden im Hessischen Staatsarchiv Marburg, Bd. 1: 1276-1600, Wiesbaden 1989 (Quellen zur Geschichte der Juden in hessischen Archiven 1)
Neubauer, Adolf und Moritz Stern, Hebräische Berichte über die Judenverfolgung während der Kreuzzüge, Berlin 1892 (Ndr. Hildesheim, Zürich, New York 1997) (Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland 2)
Pfister, Doris, Dokumentation zur Geschichte der Juden in Schwaben I: Archivführer, 2 Teilbde., Augsburg 1993
Salfeld, Siegmund (Bearb.), Die Martyrologien des Nürnberger Memorbuchs, Berlin 1898 (Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland 3)
Simonsohn, Shlomo, The Apostolic See and the Jews. Documents: 492-1404, Toronto ²1991 (Studies and Texts 94)
Straus, Raphael, Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, München 1960 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte; NF 18)
Süssmann, Arthur, Das Erfurter Judenbuch (1357-1407), in: Mitteilungen des Gesamtarchivs der deutschen Juden 5 (1914), S. 1-126
Wehlt, Hans-Peter, Regesten zu den Judenurkunden in lippischen Archiven, 1300-1600, Detmold 1977
Wiener, Meir, Regesten zur Geschichte der Juden in Deutschland während des Mittelalters, Hannover 1862
7.2 Bibliographie: Literatur (in Auswahl)
a) Trierer Arbeiten
Anschütz, Michael, Die Familien von der Leyen und Neuerburg und ihre Beziehungen zu den erzstiftisch-trierischen Juden in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, in: Beziehungsnetze aschkenasischer Juden, S. 51-69
Ders., Finanzbeziehungen zwischen Juden und Adel in den Mosellanden in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, Magisterarbeit 2007
Bardelle, Thomas, Juden in einem Transit- und Brückenland. Studien zur Geschichte der Juden in Savoyen-Piemont bis zum Ende der Herrschaft Amadeus VIII., Hannover 1998 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 5)
Barzen, Rainer, Regionalorganisation jüdischer Gemeinden im Reich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, in: Geschichte der Juden im Mittelalter von der Nordsee bis zu den Südalpen, Bd. 1, S. 293-366
Ders., Takkanot Kehillot Schum. Die Rechtssatzungen der jüdischen Gemeinden von Mainz, Worms und Speyer im hohen und späteren Mittelalter, Diss. Masch. 2004
Ders., Ein Meister der Rechtsentscheide und ein Mann der Tat. Elieser ben Joel haLevi (um 1145–nach 1225), ein jüdischer Gelehrter in den Rheinlanden, in: Porträt einer europäischen Kernregion: Der Rhein-Maas-Raum in Lebensbildern, hg. v. Franz Irsigler und Gisela Minn, Trier 2005, S. 70–79
Ders., Benei haKefarim – die Leute aus den Dörfern. Zur jüdischen Siedlung auf dem Lande in Aschkenas und Zarfat im hohen und späteren Mittelalter, in: Campana pulsante convocati. Festschrift anläßlich der Emeritierung von Prof. Dr. Alfred Haverkamp, hg. v. Frank G. Hirschmann und Gerd Mentgen, Trier 2005, S. 21–37
Ders., Anfänge im Mittelalter (1229–1442), in: Jüdisches München. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, hg. v. Richard Bauer und Michael Brenner, München 2006, S. 21–38
Ders., "So haben wir verhängt und beschlossen ..." Takkanot im mittelalterlichen Aschkenas, in: Ein Thema – zwei Perspektiven. Juden und Christen in Mittelalter und Frühneuzeit, hg. v. Eveline Brugger und Birgit Wiedl, Innsbruck u. a. 2007, S. 218–233
Ders., "Was der Arme benötigt, bist Du verpflichtet zu geben". Forschungsansätze zur Armenfürsorge in Aschkenas im hohen und späten Mittelalter, in: Wirtschaftsgeschichte der mittelalterlichen Juden. Fragen und Einschätzungen, hg. v. Michael Toch unter Mitarbeit von Elisabeth Müller-Luckner, München 2008 (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquiuen 71), S. 139–152
Ders. (zusammen mit Lennart Güntzel), Die Vertreibungen der Juden aus Frankreich (1287–1306) und England (1290). Kulturbereiche zwischen Kontinuität und Umbrüchen, in: Mittelalter im Labor. Die Mediävistik testet Wege zu einer transkulturellen Europawissenschaft, hg. v. Michael Borgolte, Berlin 2008, S. 228–251
Ders., The Meaning of Tzedakah for Jewish Self-Organisation within a Non-Jewish Environment, in: Iggud. Selected Essays in Jewish Studies, Bd. 2: History of the Jewish People and Contemporary Jewish History, hg. v. Gershon Bacon u. a., Jerusalem 2009, S. 7*-17*
Beziehungsnetze aschkenasischer Juden während des Mittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v. Jörg R. Müller, Hannover 2008 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 20)
Christophersen, Jørn Roland, Studien zur Geschichte der Juden in der Mark Brandenburg im späteren Mittelalter, Magisterarbeit 2008
Cluse, Christoph, Blut ist im Schuh. Ein Exempel über die Judenverfolgung des "Rex Armleder", in: Liber amicorum necnon et amicarum. Festschrift für Alfred Heit, hg. v. Friedhelm Burgard, Christoph Cluse und Alfred Haverkamp, Trier 1996 (Trierer Historische Forschungen 28), S. 371-392
Ders., Zum Zusammenhang von Wuchervorwurf und Judenvertreibung im 13. Jahrhundert, in: Judenvertreibungen in Mittelalter und früher Neuzeit, hg. v. Friedhelm Burgard, Alfred Haverkamp und Gerd Mentgen, Hannover 1999 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 9), S. 135-163
Ders., Studien zur Geschichte der Juden in den mittelalterlichen Niederlanden, Hannover 2000 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 10)
Ders., Die mittelalterliche jüdische Gemeinde als "Sondergemeinde" – eine Skizze, in: Sondergemeinde und Sonderbezirke in der Stadt der Vormoderne, hg. v. Peter Johanek, Köln u. a. 2004 (Städteforschung A 5), S. 29-51
Ders., Zu den räumlichen Organisationsformen von Juden im christlichen Umfeld, in: Zwischen Rhein und Maas: Konflikte, Beziehungen und Begegnungen in einem europäischen Kernraum von der Spätantike bis zum 19. Jahrhundert – Versuch einer Bilanz, hg. v. Franz Irsigler, Trier 2005 (Trierer Historische Forschungen 61), S. 285–296
Ders., Juden am Niederrhein während des Mittelalters. Eine Bilanz, in: Jüdisches Leben im Rheinland. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, hg. v. Monika Grübel und Georg Mölich, Köln u. a 2005, S. 1–27
Ders., 1307 – Die Koblenzer Juden werden Bürger, in: Quellen zur Geschichte des Rhein-Maas-Raumes: Ein Lehr- und Lernbuch, hg. v. Gisela Minn, Winfried Reichert und Rita Voltmer, Trier 2006, S. 115-132
Ders., Nachwort des Übersetzers, in: Shatzmiller, Joseph, Shylock geht in Revision. Juden, Geldleihe und Gesellschaft im Mittelalter, Trier 2007, S. 239–256
Ders., Jewish Community and Civic Commune in the High Middle Ages, in: Strangers and Poor People. Changing Patterns of Inclusion and Exclusion in Europe and the Mediterranean World from Classical Antiquity to the Present Day, hg. v. Andreas Gestrich, Lutz Raphael und Herbert Uerlings, Frankfurt a. M. u. a. 2009 (Inklusion/Exklusion. Studien zu Fremdheit und Armut von der Antike bis zur Gegenwart 13), S. 165-191
Dohm, Barbara, Schmol von Donauwörth – ein jüdischer Konvertit des 15. Jahrhunderts, in: Campana pulsante convocati. Festschrift anläßlich der Emeritierung von Prof. Dr. Alfred Haverkamp, hg. v. Frank G. Hirschmann und Gerd Mentgen, Trier 2005, S. 125–144
Dies., Barbara, Juden in der spätmittelalterlichen Reichsstadt Nördlingen. Studien und Quellen, Diss. Masch. 2006
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Geschichte der Juden im Mittelalter von der Nordsee bis zu den Südalpen. Kommentiertes Kartenwerk, 3 Bde. (Kommentarband, Ortskatalog und Kartenteil), hg. v. Alfred Haverkamp, Redaktion: Jörg R. Müller, Hannover 2002 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 14) Göller, Andreas, Abhängigkeit und Chance – Jüdisches Leben im Umfeld des Trierer Stiftsadels: Feivelmann von St. Paulin und die Familie Kratz von Scharfenstein, in: Beziehungsnetze aschkenasischer Juden, S. 251-264
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Ders., Die Juden im Erzstift Trier während des Mittelalters, in: Ders., Gemeinden, Gemeinschaften und Kommunikationsformen im hohen und späten Mittelalter. Festgabe zur Vollendung des 65. Lebensjahres, hg. v. Friedhelm Burgard, Lukas Clemens und Michael Matheus, Trier 2002, S. 183-206 (Erstveröffentlichung in: Die Juden in ihrer mittelalterlichen Umwelt, hg. v. Alfred Ebenbauer und Klaus Zatloukal, Wien, Köln, Weimar 1991, S. 67-89)
Ders., Die Juden im mittelalterlichen Trier, in: Ders., Verfassung, Kultur, Lebensform. Beiträge zur italienischen, deutschen und jüdischen Geschichte im europäischen Mittelalter. Dem Autor zur Vollendung des 60. Lebensjahres, hg. v. Friedhelm Burgard, Alfred Heit und Michael Matheus, Mainz, Trier 1997, S. 127-187 (Erstveröffentlichung in: Kurtrierisches Jahrbuch 19 (1979), S. 5-57)
Ders., Die Juden inmitten der Stadt, in: 2000 Jahre Trier, Bd. 2: Trier im Mittelalter, hg. v. Hans Hubert Anton und Alfred Haverkamp, Trier 1996, S. 477-500
Ders., Die Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes im Gesellschaftsgefüge deutscher Städte, in: DERS., Verfassung, Kultur, Lebensform. Beiträge zur italienischen, deutschen und jüdischen Geschichte im europäischen Mittelalter. Dem Autor zur Vollendung des 60. Lebensjahres, hg. v. Friedhelm Burgard, Alfred Heit und Michael Matheus, Mainz, Trier 1997 (Erstveröffentlichung in: Zur Geschichte der Juden im Deutschland des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v. Dems., Stuttgart 1981 (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 24), S. 27-93)
Ders., Die Judenviertel in deutschen Städten während des späten Mittelalters, in: Ders., Gemeinden, Gemeinschaften und Kommunikationsformen im hohen und späten Mittelalter. Festgabe zur Vollendung des 65. Lebensjahres, hg. v. Friedhelm Burgard, Lukas Clemens und Michael Matheus, Trier 2002, S. 237-253 (engl. Erstveröffentlichung unter dem Titel: The Jewish Quarters in German Towns During the Late Middle Ages, in: In and Out of the Ghetto: Jewish-Gentile Relations in Late Medieval and Early Modern Germany, hg. v. Ronnie Po-chia Hsia und Hartmut Lehmann, New York 1995, S. 13-28)
Ders., Erzbischof Balduin und die Juden, in: Ders., Gemeinden, Gemeinschaften und Kommunikationsformen im hohen und späten Mittelalter. Festgabe zur Vollendung des 65. Lebensjahres, hg. v. Friedhelm Burgard, Lukas Clemens und Michael Matheus, Trier 2002, S. 39-88 (Erstveröffentlichung in: Balduin von Luxemburg, Erzbischof von Trier – Kurfürst des Reiches (1285-1354). Festschrift aus Anlaß des 700. Geburtsjahres, hg. v. Franz-Josef Heyen unter Mitwirkung von Johannes Mötsch, Mainz 1985 (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 53), S. 437-483)
Ders., Europas Juden im Mittelalter – Zur Einführung, in: Europas Juden im Mittelalter. Internationales Symposion vom 20. bis 25. Oktober 2002 in Speyer, hg. v. Christoph Cluse, Trier 2004, S. 13-29
Ders., Europas Juden im Mittelalter – Streifzüge, in: Europas Juden im Mittelalter. Katalog zur Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz Speyer, 19. November 2004 bis 20. März 2005, Ostfildern 2004, S. 17-35
Ders., Getaufte Juden im regnum Teutonicum während des 12. Jahrhunderts, in: Ders., Gemeinden, Gemeinschaften und Kommunikationsformen im hohen und späten Mittelalter. Festgabe zur Vollendung des 65. Lebensjahres, hg. v. Friedhelm Burgard, Lukas Clemens und Michael Matheus, Trier 2002, S. 447-490 (engl. Erstveröffentlichung in: Baptised Jews in German Lands During the Twelfth Century, in: Jews and Christians in Twelfth-Century Europe, hg. v. Michael A. Signer und John Van Engen, Notre Dame/Indiana 2001 (Notre Dame Conferences in Medieval Studies 10), S. 255-310)
Ders., Zur Siedlungs- und Migrationsgeschichte der Juden in den deutschen Altsiedellanden während des Mittelalters, in: Ders., Gemeinden, Gemeinschaften und Kommunikationsformen im hohen und späten Mittelalter. Festgabe zur Vollendung des 65. Lebensjahres, hg. v. Friedhelm Burgard, Lukas Clemens und Michael Matheus, Trier 2002, S. 255-275 (Erstveröffentlichung in: Juden in Deutschland, hg. v. Michael Matheus, Mainz 1995 (Mainzer Vorträge 1), S. 9-32)
Ders., Gemeinschaften und Räume während des Mittelalters. Einige Thesen, in: Zwischen Rhein und Maas: Konflikte, Beziehungen und Begegnungen in einem europäischen Kernraum von der Spätantike bis zum 19. Jahrhundert – Versuch einer Bilanz, hg. v. Franz Irsigler, Trier 2005 (Trierer Historische Forschungen 61), S. 247–283
Ders., Die Erneuerung der Sklaverei im Mittelmeerraum während des hohen Mittelalters. Fremdheit, Herkunft und Funktion, in: Unfreie Arbeits- und Lebensverhältnisse von der Antike bis in die Gegenwart. Eine Einführung, hg. v. Elisabeth Herrmann-Otto, Hildesheim u. a. 2005 (Sklaverei – Knechtschaft – Zwangsarbeit. Untersuchungen zur Sozial-, Rechts- und Kulturgeschichte 1), S. 130-166
Ders., Bruderschaften und Gemeinde, in: Ordnungskonfigurationen im hohen und späten Mittelalter, hg. v. Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, Ostfildern 2006 (Vorträge und Forschungen 64), S. 153–192
Ders., Juden zwischen Romania und Germania. Zur Kulturgeschichte Europas im Mittelalter, in: Begegnung mit dem Judentum, hg. v. Reinhold Bohlen, Trier 2007 (Schriften des Emil-Frank-Instituts 9), S. 39–67
Ders., Neue Formen von Bindung und Ausgrenzung. Konzepte und Gestaltungen von Gemeinschaften an der Wende zum 12. Jahrhundert, in: Salisches Kaisertum und neues Europa in der Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V., hg. v. Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, Darmstadt 2007, S. 85–122
Ders., Juden in Trier während Antike und Mittelalter, in: Neue Adresse: Kaiserstraße. 50 Jahre Synagoge Trier, hg. v. Reinhold Bohlen und Benz Botmann, Trier 2007 (Schriften des Emil-Frank-Instituts 10), S. 13–44
Ders., Jüdische Kultur beiderseits der Alpen in kulturlandschaftlichen Differenzierungen, in: Die Staufer und Italien. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa, hg. v. Alfred Wieczorek, Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, Bd. 1: Essays, Darmstadt 2010, S. 325-331
Ders., Ebrei in Italia e in Germania nel tardo medioevo. Spunti per un confronto, in: Interstizi. Culture ebraico-cristiane a Venezia e nei suoi domini tra medioevo ed età moderna, hg. v. Uwe Israel, Robert Jütte und Reinhold C. Mueller, Rom 2010, S. 47-100
Ders., Juden in Deutschland und Italien während des späten Mittelalters, in: Frühneuzeitliche Ghettos in Europa im Vergleich, hg. v. Fritz Backhaus u. a., Frankfurt a. M. 2011, S. 81-148
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Hochfinanz im Westen des Reiches 1150-1500, hg. v. Friedhelm BURGARD u. a., Trier 1996 (Trierer Historische Forschungen 31)
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Ders., Die Juden in Trarbach zur Zeit der Sponheimer, in: Kreisjahrbuch Bernkastel-Witlich 2009, S. 167-172
Ders., Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Aspekte, in: Maier, Gregor, Tätigkeitsfelder, S. 15-28
Ruf, Reinhold, Juden im spätmittelalterlichen Erfurt. Bürger und Kammerknechte, in: Campana pulsante convocati. Festschrift anläßlich der Emeritierung von Prof. Dr. Alfred Haverkamp, hg. v. Frank G. Hirschmann und Gerd Mentgen, Trier 2005, S. 487–518
Ders., Juden und Christen im spätmittelalterlichen Erfurt. Abhängigkeiten, Handlungsspielräume und Gestaltung in einer mitteleuropäischen Großstadt, Diss. Masch. 2006, Microfiche-Augabe 2009
Schmandt, Matthias, Judei, cives et incole. Studien zur jüdischen Geschichte Kölns im Mittelalter, Hannover 2002 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 11)
Scholl, Christian, Studien zur Geschichte der Juden in der Reichsstadt Ulm während des späten Mittelalters (Diss. Masch. Trier 2011)
Steffes-Maus, Claudia, Das "Judenbuch III" der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber, in: Campana pulsante convocati. Festschrift anläßlich der Emeritierung von Prof. Dr. Alfred Haverkamp, hg. v. Frank G. Hirschmann und Gerd Mentgen, Trier 2005, S. 545–561
Dies., "Des Reichs Kammerknechte" in einer Reichsstadt des ausgehenden Mittelalters. Studien zur Geschichte der dritten jüdischen Gemeinde in Rothenburg ob der Tauber (1350–1520)
Dies. (zusammen mit Ane Kleine, גוים (gojim) und עצה (ejze). Erstbelege aus einer neuaufgefundenen Handschrift von 1385. In: Jiddistik-Mitteilungen. Jiddistik in den deutschsprachigen Ländern 37, 2007, S. 1–9
Dies., Zur Organisation jüdischer Geldleiher im Hochstift Würzburg am Ende des 15. Jahrhunderts, in: Beziehungsnetze aschkenasischer Juden, S. 117-148
Treue, Wolfgang, Der Trienter Judenprozeß. Voraussetzungen – Abläufe – Auswirkungen (1475-1588), Hannover 1996 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 4)
Ziwes, Franz-Josef, Studien zur Geschichte der Juden im mittleren Rheingebiet während des hohen und späten Mittelalters, Hannover 1995 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 1)
Ders., Territoriale Judenvertreibungen im Südwesten und Süden Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert, in: Judenvertreibungen im Mittelalter, hg. v. Friedhelm Burgard, Alfred Haverkamp und Gerd Mentgen, Hannover 1999 (Forschungen zur Geschichte der Juden A 9), S. 165-187
Zur Geschichte der Juden im Deutschland des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, hg. v. Alfred Haverkamp, Stuttgart 1981 (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 24)
b) Sonstige Arbeiten
Blumenkranz, Bernhard, Un révélateur des mutations en France: l’histoire des Juifs, in: Archives Juives 14 (1978), S. 55-62
Brincken, Anna-Dorothee von den, Rheinische Judensiegel im Spätmittelalter, in: Archiv für Diplomatik 9/10 (1963/64), S. 415-425
Graboïs, Arieh, Les sources hébraïques médiévales, 2 Bde., Turnhout 1987-1993 (Typologie des sources du moyen âge occidental 50 und 66)
Guggenheim, Yacov, A suis paribus et non aliis iudicentur: jüdische Gerichtsbarkeit, ihre Kontrolle durch die christliche Herrschaft und die obersten rabi gemeiner Judenschafft im heiligen Reich, in: Jüdische Gemeinden und ihr christlicher Kontext in kulturräumlich vergleichender Betrachtung von der Spätantike bis zum 18. Jahrhundert, hg. v. Christoph Cluse, Alfred Haverkamp und Israel J. Yuval, Hannover 2003 (Forschungen zur Geschichte der Juden; A 13), S. 405-439
Guggenheim, Yacov (vgl. oben: Germania Judaica III,2; III,3)
Haverkamp, Eva, ‚Persecutio’ und ‚Gezerah’ in Trier während des Ersten Kreuzzugs, in : Juden und Christen zur Zeit der Kreuzzüge, hg. v. Alfred Haverkamp, Sigmaringen 1999 (Vorträge und Forschungen 47), S. 35-71
Hollender, Elisabeth, Reaktionen auf die Kreuzzüge in hebräischen liturgischen Dichtungen, in: 1096 – Der Erste Kreuzzug und die Verfolgung der Juden in deutschen Städten. Tagung in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche im Rheinland, 1.-3. März 1996, hg. v. der Evangelischen Akademie Mülheim an der Ruhr, Mülheim 1996, S. 93-111
Dies., Synagogale Hymnen: Qedushta’ot des Simon ben Isaak im Amsterdamer Mahzor, Frankfurt a. M. u. a. 1994
Dies. (zusammen mit Ulrich Bertzbach), Einige Anmerkungen zu biblischer Sprache und Motiven in Piyyutim aus der Kreuzzugszeit, in: Frankfurter judaistische Beiträge 25, 1998, S. 63-74
Lämmerhirt, Maike, Juden in den wettinischen Herrschaftsgebieten. Recht, Verwaltung und Wirtschaft im Spätmittelalter, Köln 2008 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe 21)
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Ders., Die christlichen Adversus-Judaeos-Texte und ihr literarisches und historisches Umfeld (1.-11. Jh.), Frankfurt a. M. u. a., ³1995 (Europäische Hochschulschriften XXIII/172)
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Toch, Michael, Geld und Kredit in einer spätmittelalterlichen Landschaft. Zu einem unbeachteten Schuldenregister aus Niederbayern (1329-1332), in: DA 38 (1982), S. 499-550
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Yuval, Israel J., Pessach und Ostern: Dialog und Polemik in Spätantike und Mittelalter, in: Kleine Schriften des Arye Maimon-Instituts 1, Trier 1999, S. 10-24
Ders., Zwei Völker in deinem Leib. Gegenseitige Wahrnehmung von Juden und Christen in Spätantike und Mittelalter, Göttingen 2007 (Jüdische Religion, Geschichte und Kultur 4)
Zunz, Leopold, Synagogale Poesie des Mittelalters, 2 Bde., Berlin 1855 (Ndr. Hildesheim 1967)
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Der Projektträger

Von 2006 bis 2019 war die Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz Träger des am Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden angesiedelten Forschungsprojekts. Seit 2020 führt das Institut die Arbeiten in Eigenregie – zurzeit mit ehrenamtlich Mitwirkenden – fort. Die Website wird weiterhin von der Akademie in Mainz gehostet.